Gedenkstätte Pulgar

Gedenkstätte für die Opfer von Gewalt und Zwangsarbeit während des 2. Weltkrieges in der ehemaligen Ortslage von Pulgar

Als am 1. September 1939 mit dem Überfall auf Polen der 2. Weltkrieg begann, wurden wie überall in den deutschen Rüstungsbetrieben auch in den Böhlener Werken ausländische Bürger und Kriegsgefangene zur Zwangsarbeit eingesetzt.
Unter unmenschlichen Bedingungen waren diese Menschen in verschiedenen Lagern in unserer Gegend eingepfercht.
In der Nähe Pulgars entstand nach Kriegsbeginn ein riesiges Kriegsgefangenenlager als KZ-Außenlager von Buchenwald.
Auf der Lippendorf-Kieritzscher Hochhalde wurde 1944 ein Lager mit dem Namen „Höhensonne“ und im Herbst des gleichen Jahres im Pereser Wald  ein Lager mit dem Decknamen „Alpenrose“ als Ersatz für das Lippendorfer Lager errichtet, nachdem die hygienischen Bedingungen in diesem Lager sich auch zu einer Gefahr für das Wachpersonal und die ganze Gegend zugespitzt hatten. In diesem Lager waren 486 Holländer zusammengepfercht, die einer Razzia im April des Jahres 1944 in Beverwijk und Velsen-Noord zum Opfer gefallen waren.
Die Zwangsarbeiter kamen aus der ehemaligen Sowjetunion, Polen, den Niederlanden, Belgien, Italien und Frankreich und wurden zur Arbeit für den Krieg gegen ihre eigene Heimat gezwungen.
Viele von ihnen starben an den Folgen der unmenschlichen Bedingungen: Unterernährung, Blutvergiftungen, Misshandlungen, Diphtherie und Typhus.
Die Toten wurden in unmittelbarer Nähe des Friedhofs von Pulgar bestattet.
Ende der 60er Jahre wurde hinter dem Friedhof  eine Gedenkstätte errichtet.
Am 9. April 1969 wurde in Anwesenheit von holländischen Überlebenden und Angehörigen ein Gedenkstein für die Opfer enthüllt.
1976 erfolgte eine Umbettung der Toten in ein Sammelgrab. Da der Ort Pulgar dem Neubau der Olefine-Anlage weichen musste und auch der ehemalige Friedhof aufgelöst wurde, erfolgte eine Neugestaltung der Gedenkanlage, die 1993 eingeweiht wurde.
2002 erhielt die Anlage ihr heutiges Aussehen.
Dem Heimatverein ist es in Zusammenarbeit mit den niederländischen Freunden zu verdanken, dass bronzene Namenstafeln erstellt werden konnten, die am 27. Mai 2006 in einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung feierlich enthüllt wurden.
Weitere Gedenktafeln erinnern an die Opfer aus Italien und der ehemaligen Sowjetunion.

Die Standorte der Zwangsarbeiterlager
Die Standorte der Zwangsarbeiterlager
Gedenkstätte Pulgar
Der ehemalige Friedhof von Pulgar, daneben wurden die verstorbenen Zwangsarbeiter beerdigt.
Gedenkstätte
Die Gedenkstätte Ende der 60er Jahre
Obelisk für die sowjetischen Opfer
Obelisk für die sowjetischen Opfer
Gedenkstein für die Niederländer
Gedenkstein für die Niederländer
Gedenksteinenthüllung 1968
Am 9. April 1969 wurde in Anwesenheit von holländischen Überlebenden und Angehörigen ein Gedenkstein für die Opfer enthüllt.
Die Gedenkstätte nach der Neugestaltung
Die Gedenkstätte nach der Neugestaltung
Gedenkstätte
Gedenkstätte Pulgar
Gedenkstätte
Gedenktafel
Gedenkstätte
Gedenktafel
Gedenktafel
Gedenktafel

Gedenkstätte

Kranzniederlegung 2005
Kranzniederlegung Mai 2005
Gedenktafeln
27. Mai 2006 Enthüllung der bronzenen Namenstafeln anlässlich einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung
Nemstafeln
27. Mai 2006 Enthüllung der bronzenen Namenstafeln
Gedenkveranstaltung Mai 2006
Gedenkveranstaltung Mai 2006
Gedenkveranstaltung im Mai 2008
Gedenkveranstaltung im Mai 2008
Gedenkveranstaltung im Mai 2008
Gedenkveranstaltung im Mai 2008
Die Namenstafeln der Opfer
Die Namenstafeln der sowjetischen, holländischen und italienischen Opfer
Die Namenstafeln der sowjetischen, holländischen und italienischen Opfer
Die Namenstafeln der sowjetischen, holländischen und italienischen Opfer
Die Namenstafeln der sowjetischen, holländischen und italienischen Opfer
Die Namenstafeln der sowjetischen, holländischen und italienischen Opfer
Die Namenstafeln der sowjetischen, holländischen und italienischen Opfer
Die Namenstafeln der sowjetischen, holländischen und italienischen Opfer
Die Namenstafeln der holländischen Opfer
Die Namenstafeln der holländischen Opfer

Namenstafel

Namenstafel

Gedenkstätte Pulgar - Namenstafel

Anfahrt:

Von der Ortslage Zwenkau auf der S71 kommend in Richtung Lippendorf
dem Schild „Kriegsgräberstätte 250m“ folgen und links die Einfahrt nehmen.

Gedenkstätte Pulgar - Anfahrt
Gedenkstätte Pulgar – Anfahrt
Gedenkstätte Pulgar - Anfahrt
Ungefähr 50m nach der Einfahrt befindet sich ein Kreisverkehr, die Gedenkstätte liegt unmittelbar dahinter.

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